Bilderbücher bestehen zu einem großen Teil aus Bildern – das sagt uns bereits der Name. Sie lassen ihre Bilder sprechen und erzählen durch sie die Geschichte. Erst an zweiter Stelle kommt der Text hinzu, der ihnen auf sehr verschiedene Art und Weise entgegengesetzt werden kann. Er kann die Bilder beispielsweise erklären und ergänzen oder die Geschichte an unbebilderten Stellen fortführen. Egal in welcher Form, Bilderbücher sind meist durch ein bestimmtes Wechselspiel von Bild und Text gekennzeichnet. Aber man betone meist. Es gibt auch Bilderbücher, die ohne Worte auskommen. Deren Geschichten werden ausschließlich durch ihre Bilder erzählt. Eins von ihnen möchten wir heute vorstellen. Es nimmt uns mit auf eine Reise um die ganze Welt.
Der rote Regenschirm von Ingrid und Dieter Schubert erschienen bei FISCHER Sauerländer.
Schon auf der Coverinnenseite des Buches beginnt diese faszinierende BilderReise. Ein kleiner Hund, der uns mächtig an den kleinen Toto aus Der Zauberer von Oz erinnert, entdeckt an einem stürmischen Herbsttag einen roten Schirm und wird von ihm davongetragen. Immer höher und höher – bis er sein Zuhause kaum noch sehen kann und schließlich über den Wolken landet. Dort geht er spazieren und begegnet lustigen Wolkentierchen.
Doch wer glaubt, das allein wäre schon sehr fantastisch, sollte schleunigst zur nächsten Seite umblättern. Denn da sehen wir den kleinen Hund samt rotem Regenschirm wieder vom Himmel schweben – auf direktem Wege in eine afrikanische Savanne. Viele fremde Tiere sieht er da – gefährliche wie auch gemütliche Zeitgenossen. Seinen roten Schirm lässt der kleine Vierbeiner dabei keinen Moment aus den Pfoten. Auch nicht, als er von da aus aufs Meer hinaus gepustet wird. Zum Glück muss man sagen, denn schließlich kann so ein Schirm auch ein gutes Boot sein. Und spätestens an dieser Stelle kann man sich gar nicht mehr so recht entscheiden, wer hier eigentlich die Hauptfigur ist. Der kleine schwarze Hund oder vielleicht doch der rote Regenschirm? Auf Letzteren ist auf jeden Fall immer Verlass – er beschützt den kleinen Hund in so mancher brenzliger Situation. Am Ende schweben beide wieder ihrem Zuhause entgegen – erschöpft und etwas zerzaust werden sie da schon erwartet.
Dieser einzigartige Bilderbuchschatz ist wie gemacht für kleine LeseEntdecker. Nichts wird textlich vorgegeben, aber so viel ist zu entdecken. Auf jeder Seite gilt es herauszufinden, wo der Hund gelandet ist. In welcher Klimazone unserer Erde? Bei welchen Tieren? Außerdem dient der Schirm dem kleinen Hund als sehr vielseitiges Fortbewegungsmittel – es macht sehr viel Spaß die vielen verschiedenen Möglichkeiten zu entdecken.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – so heißt es. Bei diesem Buch passt das unserer Ansicht nach sehr gut. Die fantastische Geschichte, die Ingrid und Dieter Schubert hier mit ihren Bildern geschaffen haben, hätte mit zusätzlichen Worten nicht besser erzählt werden können.
Der rote Regenschirm lädt ein, um mit den Kindern über die verschiedenen Klimazonen unserer Erde zu reden. Die BilderReise sollte an bestimmten Stellen immer einmal wieder vertieft werden. Wenn Mama oder Papa beim Anschauen der Bilder einmal mit eigenen Worten den Regenwald oder das Polargebiet erklären und nicht einem vorgegeben Text folgen, macht das den Kids gleich noch mehr Spaß – unser EntdeckerTipp zu diesem Buch.
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