07/15/21

Wo eine Reise nach Nirgendwo dich überall hinführt – Endlich wieder Theater

Als ich mich bei schönstem Sonnenschein auf der Wiese vor dem Sonnenhäusel mit dem Dramaturgen Christoph Macha treffe, um über seine neueste Inszenierung am tjg. Dresden zu sprechen, erzählt er mir gleich am Anfang, wie aufgeregt alle waren, als sie nach der langen Pause endlich wieder vor Kindern proben konnten. Und auch ich bin aufgeregt, so kurz vor meiner ersten Premiere nach einer gefühlten Ewigkeit. Natürlich im positiven Sinne, denn schließlich geht es jeden Moment wieder los – die Kinder rutschen gespannt auf ihren Plätzen herum, bis die Glocke dreimal ertönt. Und dann heißt es endlich wieder Eintauchen in das Unmittelbare und Vielfältige der Theaterkunst.

Schauplatz diesmal ist der hübsche Herzwald im Land der Träume und das junge Publikum wird Zeuge der Geburt eines ganz besonderen Wesens.

Das NEINhorn von Marc-Uwe Kling und illustriert von Astrid Henn, erschienen im Carlsen Verlag – am tjg. auf die Bühne gebracht von Christoph Macha und Johanna Zielinski.

Das NEINhorn © Carlsen Verlag, Illustration: Astrid Henn vor dem NEINhorn des tjg. auf der Bühne des Sonnenhäusels im Großen Garten in Dresden
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04/26/21

Nachdenken über Umwelt, Natur und Zukunft: Kinder- und Jugendbücher mit Perspektive (Teil I)

Schon länger habe ich diesen Beitrag vorbereitet, habe mich durch die vielen Umwelt-, Natur- und Zukunftstitel für Kinder und Jugendliche gelesen und überlegt, was hinter meiner Buchauswahl stehen bzw. was zwischen meinen Zeilen zu lesen sein soll. Ich hatte Bücher mit verschiedenen Schwerpunkten und für unterschiedliche Empfängergruppen ausgewählt, Bilder- wie auch Sachbücher, Naturführer und Bildbände – in jedem Fall war es eine umfangreiche Sammlung.

Wer wir waren © S. Fischer Verlag

Dann habe ich die Zukunftsrede Wer wir waren von Roger Willemsen gelesen und habe Auswahl und Intension meines Textes noch einmal komplett überarbeitet. Denn bei der Lektüre dieses bedeutenden Werkes habe ich so sehr verstanden, wie noch nie zuvor, dass es zwar dringend notwendig und auch wichtig ist, wenn jede und jeder Einzelne von uns aktuell einen Beitrag zum Umweltschutz leistet, nachhaltig und aufmerksamer lebt sowie Lebensgewohnheiten überdenkt, es aber noch viel essenzieller ist, unsere Kinder dafür zu sensibilisieren. Ihnen von Anfang an eine wirkliche Möglichkeit zu geben, die Bedeutung von Pflanzen, Tieren und ihrem – ja auch unserem – Lebensraum zu verinnerlichen und dementsprechend zu leben und zu handeln.

Und damit meine ich nicht ein Aufbürden von Verantwortung an die nächste Generation, weil unsere aktuelle Gesellschaft und Weltordnung nicht in der Lage ist, Schieflagen und Probleme zu verändern, sondern ich meine das Mitgeben eines tiefen Bewusstseins dafür, dass unser Planet in all seiner Schönheit und Vielfalt nicht selbstverständlich ist und wir ihn schützen müssen, um ihn zu bewahren. Und dieses Bewusstsein wächst am besten, wenn wir es bereits ganz am Anfang, in der frühen Kindheit, säen und über die Jahre des Heranwachsens immer wieder hegen und pflegen. Bücher sind neben dem Vorbildsein da eine wunderbare, unterstützende Möglichkeit, sollten aber trotzdem mit Bedacht und auf die individuellen Bedürfnisse der jungen LeserInnen ausgewählt werden. Nicht jeder Titel, der Natur, Umwelt und Nachhaltiges Handeln zum Thema hat, eignet sich gleich gut zur Vermittlung.

Die nun folgende Auswahl an Titeln ist die ausgedünnte Version meiner ursprünglichen Sammlung, teilt sich auf in zwei Beiträge und ist im Grunde auch nur ein Ausschnitt. Alle versammelten Titel eint aber, dass sie mich im Hinblick auf das Bewusstmachen und Verankern besonders überzeugt haben und sollen daher exemplarisch für die notwendige Umweltbibliothek im Kinderzimmer stehen, die ich im Übrigen jedem Heranwachsenden von Herzen wünsche – gleich hinter dem begrünten Balkon, Garten oder Wald vor der Nase.

Umweltbibliothek von Anfang an
Umweltbibliothek von Anfang an – Fünf Titel, ein Ziel
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10/30/20

Wenn der Herbst zum Leben erwacht

Jedes Jahr aufs Neue entstehen im Herbst hinter verregneten Fenstern, an gemütlich beleuchteten Tischen oder kleinen Werkbänken im Garten unzählige, kleine Herbstwesen direkt aus der Natur – geschaffen mit größter Sorgfalt und viel Mühe von kleinen schmutzigen Händen, weil sie sich zuvor jede Menge Naturmaterial zusammengesucht haben. Ganze Generationen an Kastanienfrauen oder Stockmännern, Zapfenkindern oder Eicheltieren sind da wohl im Laufe der Zeit entstanden.

Ein neues Bilderbuch macht diese kleinen Herbstfiguren nun zu den Helden einer, mit unheimlich viel Liebe erzählten, Geschichte und lädt zum großen Nachbasteln ein.

Die Waldlinge von Maria Stalder, erschienen bei Atlantis.

Die Waldlinge © Atlantis, Illustration: Maria Stalder
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10/20/20

Ein Buch, das in Erinnerung bleibt

Ein weiteres Buch, das ich dieses Jahr gern auf der Buchmesse gesehen hätte, ist dieses wichtige Bilderbuch im schönsten Rot. Schon von weitem hätten einem die beiden Damen auf dem Cover freundlich entgegengeblickt und vielen wäre wohl sofort die Ähnlichkeit aufgefallen, die in den beiden verschmitzt dreinblickenden Augenpaaren liegt.

Ja, hier wird von der besonderen Beziehung zwischen einer Oma und ihrer Enkelin erzählt. Aber längst nicht nur – dieses Bilderbuch reiht gleich mehrere Geschichten aus der Vergangenheit sowie aus dem Hier und Jetzt aneinander und widmet sich so dem wichtigen Thema der Altersdemenz – dem Vergessen im Alter.

Oma Kuckuck von Frauke Angel und illustriert von Stephanie Brittnacher, erschienen bei der Edition Pastorplatz.

Oma Kuckuck © Edition Pastorplatz, Illustration: Stephanie Brittnacher
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09/30/20

Das Meer – Ein Ort, fünf Bücher

Bücher, die uns immer wieder, wann auch immer wir wollen, an einen bestimmten Ort (zurück)bringen, können sehr wertvoll sein. Sie versetzen uns mit Worten oder Bildern in einen Gemütszustand, den wir nur an diesem bestimmten Ort empfinden, erinnern uns an dort Erlebtes oder zeugen noch von einem vergangenen Besuch an einer bestimmten Stelle, an der das Buch unser Begleiter war.

Um Letzteres soll es in diesem Beitrag nun gehen – Bücher als Begleiter zu einem bestimmten Ort. In diesem Fall sogar zu einem Ort, der für viele Menschen ein wahrer Sehnsuchtsort ist – das Meer.

Fünf Bücher für den nächsten Besuch am Meer möchten wir vorstellen. Aus allen rieselt noch der feine Sand von unserem letzten Besuch am Strand und so manches Sandkorn wird wohl auch auf immer zwischen den Seiten versteckt bleiben. Alle vereint sie der Bezug zum Meer, aber bei jedem Buch nehmen die LeserInnen es aus ganz unterschiedlichen Perspektiven wahr. Und genau diese Vielseitigkeit, mit der Bücher ein bestimmtes Thema für ganz unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen und Altersstufen greifbar machen können, soll hier deutlich gemacht werden. Wir müssen sie nur ganz selbstverständlich mit in unsere Wirklichkeit integrieren, dann wird auch aus einem Tag am Meer, ein Erlebnis, das wir zuhause immer wieder aufschlagen können.

Buchbegleiter ans Meer – Ein Thema aus fünf unterschiedlichen Blickwinkeln
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07/21/20

Literarische Reisen für den Sommer

Während meiner letzten Ferien im schönen Italien war dieser wunderbare Reiseführer noch nicht erschienen. Also entdeckte ich ihn quasi im Nachhinein und schwelgte zuhause in Erinnerungen. Was für ein Glück möchte ich heute fast sagen, denn so weiß ich nun um den Wert dieses besonderen Reisebuches auch aus der Ferne. Denn mit diesem außergewöhnlich gestalteten Buch lässt es sich ganz wunderbar von zuhause aus in das Land von Pizza, Eiscreme und vielem mehr reisen. Und das ist wohl gerade in diesem Jahr von großer Bedeutung. Deswegen habe ich es nun mit für unseren Sommerkorb an literarischen Reisen ausgewählt. Buon Viaggio!

Auf gehts´s nach Italien! Eine Reise ins Land von Pizza, Eiscreme und vielem mehr… von Anna Ładecka, übersetzt von Katharina Wawrzon-Stewart und illustriert von Monika Utnik-Strugała, erschienen bei Kleine Gestalten.

Unser Korb für literarische Reisen im Sommer – Mit dabei: Auf geht´s nach Italien © Kleine Gestalten, Illustration: Monika Utnik-Strugała
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