Auf EntdeckungsReise im Botanischen Garten

Naturstaunen#2Für den zweiten Teil unserer neuen Natur-Reihe haben wir einen Ausflug in den Botanischen Garten gemacht. Mit dabei ein unvergleichlicher Bäume- und Sträucherführer im Bilderbuchformat mit wunderschönen Illustrationen.

Birke, Buche, Baobab – Bäume und Sträucher aus aller Welt von Virginie Aladjidi, illustriert von Emmanuelle Tchoukriel und übersetzt von Cornelia Panzacchi, erschienen im Gerstenberg Verlag.

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Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

Schon lange möchten wir diesen Titel hier vorstellen – jetzt erschien uns genau die richtige Gelegenheit, denn Natur zum Staunen gibt es darin jede Menge. Vorrangig – wie der Titel ja bereits verrät – geht es um Bäume und Sträucher aus aller Welt. Aber auch auf die Bedingungen der jeweiligen Klima- und Vegetationszonen und die dort beheimateten Tierarten wird immer wieder sehr schön eingegangen. Deswegen ist dieser Naturführer auch genau der richtige Begleiter für eine EntdeckungsReise durch fremde Naturräume, wie man sie in Botanischen Gärten unternehmen kann. Und genau auf diese Reise möchten wir euch im Folgenden nun gern mitnehmen – macht euch auf eine kleine Bilderflut gefasst.

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Eingang Botanischer Garten Dresden

Die Autorin beschreibt diese Reise in ihrem Vorwort selbst sehr schön als Spaziergang unter dem Blätterdach der Welt. Außerdem geht sie darin kurz darauf ein, wie das Buch aufgebaut ist und welche Informationen wo zu finden sind – sehr wichtig für eine Art Einstiegsliteratur in die weite Welt der Botanik. Auch die Rolle der Urwälder für unsere Erde sowie die Bedrohung eben dieser wird angesprochen – sogar der Bedeutung der Bäume in der Literatur widmet Virginie Aladjidi einen kurzen Absatz und stellt einen elementaren Bezug zu uns Menschen her:

Brauchen nicht auch wir im übertragenen Sinne
Wurzeln, Wasser und Licht der Sonne zum Leben?

 

Nach einer kleinen Blattkunde, die jedem LeseEntdecker bei der ersten Baumbestimmung eine große Hilfe sein wird, reihen sich Emmanuelle Tchoukriels wunderschön illustrierte Farbtafeln Seite für Seite aneinander und lassen uns in die Vielfalt der Natur unserer Erde eintauchen.

Der erste Baum auf unserem Spaziergang durch den Botanischen Garten, den wir einer Farbtafel im Buch zuordnen können, ist der Ginkgobaum – ältester aller bekannter Bäume überhaupt – so erfahren wir in den Beschreibungen. Er gehört weder zu den Laub- noch zu den Nadelbäumen und nimmt somit eine Sonderstellung ein. Außerdem gab es ihn bereits zu Zeiten der Dinosaurier – eine Information, die nicht nur für kleine LeseEntdecker unglaublich erscheint.

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Innenseite aus: Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

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Wissenswertes über den Ginkgo

Im großen Tropenhaus erwartet uns dann die vielseitige Flora des afrikanischen und asiatischen Regenwaldes. Wir spazieren vorbei an verschiedenen Palmenarten, Kletterpflanzen und farbenprächtigen Sträuchern. Die vorherrschende Luftfeuchtigkeit, die Temperaturbedingungen und das satte Grün überall lassen schnell das Gefühl aufkommen, man befinde sich tatsächlich mitten in einem tropischen Gebiet.

Die Buchseiten mit den verschiedenen Palmen haben wir dabei stets zur Hand und auch wenn wir die entsprechenden Arten nicht direkt ausfindig machen können, haben wir trotzdem viel Spaß dabei die Wedel- und Stammformen der anwesenden Vertreter mit denen aus unserem Naturführer zu vergleichen und zu entscheiden, vor welcher Palme wir denn nun das Buch in Szene rücken wollen.

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Im großen Tropenhaus

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Sattes Grün…

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…und exotische Sträucher im Tropenhaus.

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Innenseite aus: Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

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Innenseite aus: Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

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Palmenwedel wohin das Auge reicht.

Neben Zuckerrohr, Berg-Kaffee und dem chinesischem Zimtbaum entdecken wir dann noch die Maulbeer-Feige – ein afrikanischer Verwandter des im Buch abgebildeten Echten Feigenbaumes, den wir vor allem seiner süßen Früchte wegen kennen. Der von Tchoukriel auf der Tafel so herrlich hinzugefügte Esel erinnert außerdem unwillkürlich an Hauffs Märchen vom Kleinen Muck – ohne dass es im Text geringste Erwähnung findet. Nur ein Beispiel für viele solcher kleiner Details, mit denen die Farbtafeln zusätzlich ausgestaltet sind und den besonderen Reiz dieses Buches ausmachen.

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Innenseite aus: Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

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Unter dem Blätterdach des Tropenhauses.

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Begegnung mit Einheimischen

Wieder draußen an der frischen Frühlingsluft, gibt es dann noch die beeindruckenden fossilen Baumreste eines Mammutbaumes zu bestaunen. Auch im Buch ist einem Vertreter dieser mächtigen Baumart eine Tafel gewidmet. Diese geht entsprechend seiner Höhe in Natura sogar über zwei Doppelseiten und muss daher hochkant betrachtet werden. Die winzig kleinen Männlein, die am Fuße des abgebildeten Küsten-Mammutbaumes stehen, helfen zusätzlich dabei die Dimensionen richtig einschätzen zu können. Generell soll an dieser Stelle auf die sehr gute Umsetzung der richtigen Größenverhältnisse im Buch hingewiesen werden – egal ob zart hin skizzierte Figuren, farblich sehr schön abgestimmte Tierzeichnungen oder den Kindern vertraute Objektdarstellungen – fast auf jeder Tafel ermöglicht es Tchoukriel den kleinen LeseEntdeckern sich ganz allein eine Vorstellung von der Größe des entsprechenden Baumes zu machen. Und genau diese selbständige Wissensaneignung ist so wichtig.

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Heimische Vegetation am Teich.

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Ausschau halten nach den ersten Seerosen-Blüten.

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Innenseite aus: Birke, Buche, Baobab © Gerstenberg Verlag, Illustration: Emmanuelle Tchoukriel

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Fossile Baumreste eines Mammutbaumes

Einige weitere Bäume, die im Buch vorgestellt werden, trifft man natürlich auch in unseren heimischen Wäldern und Parks an. Andere wiederum begegnen uns z.B. während eines Urlaubs im Süden – der Orangen- oder Olivenbaum etwa. Aber egal wo man der Natur gerade auf die Spur gehen möchte – Birke, Buche, Baobab ist immer genau der richtige Begleiter. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurde hier in allen Bereichen gearbeitet. Die Texte sind verständlich, aber dennoch sehr inhaltsreich, die Illustrationen präzise und fantasievoll zugleich, das Layout stimmig und das Papier wunderbar darauf abgestimmt.

Zum Abschluss unseres Spaziergangs durch den Botanischen Garten wagen wir uns dann natürlich noch in den stacheligen und gefährlichen Teil des Geländes. Ein großes Highlight für Groß und Klein – riesige Kakteen und die sagenumwobene fleischfressende Pflanze erwarten uns da.

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Stachelige Freunde im Sukkulentenhaus

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Entdeckt: eine fleischfressende Pflanze

Den eigenetlichen EntdeckerTipp haben wir ja diesmal quasi voran gestellt, aber ist man im Botanischen Garten erst einmal unterwegs, spricht einiges dafür auch etwas länger da zu bleiben. Angelegt wie ein Park, herrscht dort eine erstaunliche Ruhe – von der nahe gelegenen Straße hört man so gut wie nichts. Genau richtig also zum Beispiel zum Vorlesen.

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