01/13/14

Für Geburtstagskinder

Geburtstag zu haben ist immer toll – das geht uns wohl allen so. Für die Kleinen ist es meist sogar der schönste Tag im ganzen Jahr. Erst der sehnsüchtig erwartete Geburtstagstisch, der Duft nach Kuchen in der ganzen Wohnung und Mama und Papa, die so stolz drein schauen. Kerzen auspusten, Geschenke auspacken und Geburtstagsfeier im Kindergarten. Den ganzen Tag lang haben sie roten Wangen und strahlende Augen.

Von diesem besonderen Tag erzählt unsere heutige BuchEntdeckung. Da das Buch aber leider schon nicht mehr lieferbar ist, starten wir mit ihm heute unsere bereits angekündigte neue Kategorie Vergessene Schätze.

Zum Geburtstag wünsch ich mir von Jutta Langreuter und illustriert von Vera Sobat erschienen bei arsEdition (2003)

SONY DSCDass dieses Buch tatsächlich vergessen ist, hoffen wir natürlich nicht. Denn es packt die Gefühle, die kleine Geburtstagskinder an diesem Tag empfinden auf sehr fantasievolle Art und Weise in Worte und Bilder. Es beschreibt die Magie, die für Kinder in diesem Tag steckt, indem es einige der Fantasiegestalten vorstellt, die an dieser besonderen Magie beteiligt sind. Da haben wir zum Beispiel einen gelben Schmetterling, der dafür zuständig ist, den Geburtstagsjungen an seinem großen Tag auf ganz behutsame Art und Weise zu wecken. Außerdem kleine Zwerge und Elfen, die beim Waschen und Zähneputzen helfen. Auch eine Ziege ist mit dabei. Sie bringt die Unterwäsche und gratuliert mit einem Strauß voller Gänseblümchen.SONY DSCEs folgen noch weitere tierische Gefährten sowie ein Zauberer bis schließlich der Drache an der Reihe ist, um die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen mit einem großen Puster anzuzünden. Nur damit der Geburtstagsjunge sie wieder auspusten, sich etwas wünschen und endlich den Kuchen essen kann. Und so soll es ja auch sein, wenn man Geburtstag hat –  so anders als sonst.

SONY DSCSONY DSCJedes Jahr zum Geburtstag kann man dieses zauberhafte Büchlein herausholen und es genauso wie die Kerzen und Geschenke zum Ritual werden lassen. Es ist durch seine Bänder an der Seite wie ein kleines Geschenk gestaltet und hat unserer Meinung nach wirklich Potential ein Lieblingsbuch zu werden – so fantastisch wie es ist.

Solltet ihr es also durch Zufall mal in einem Antiquariat oder auf dem Flohmarkt sehen, nehmt es mit und erlebt diesen besonderen Tag im Jahr so oft ihr wollt.

In diesem Sinne wünschen wir allen Geburtstagskindern heute einen fantastischen Tag mit vielen magischen Momenten.

01/9/14

Fünf Freunde auf Expedition

Gern möchten wir das neue Jahr nun auch mit unserer ersten BuchEntdeckung begrüßen. Es handelt sich um ein Bilderbuch, indem es um Freundschaft, Toleranz und das Glück von Zusammenhalt geht – wir finden alles ganz wunderbare Stichwörter für einen guten Start in das LeseEntdeckerJahr, das vor uns liegt.

Nur wir alle von Lorenz Pauli und illustriert von Kathrin Schärer erschienen bei Atlantis.

alleEs erzählt die Geschichte von fünf tierischen Freunden, die sich nach und nach kennenlernen und gemeinsam Zeit verbringen – sehr bewegte Zeit könnte man sagen. Denn jedes Tier, das hinzukommt, bringt seine eigenen Vorstellungen und Ideen mit, wie man doch am besten diese gemeinsame Zeit gestalten könnte. Wer jetzt denkt: “Das kann doch nicht gut gehen!”, liegt falsch – die Fünf beweisen, dass man mit Toleranz und Kompromissbereitschaft jederzeit ein gemeinsames Ziel erreichen kann, auch wenn man verschieden ist.

Die erste Begegnung im Buch ist die des Hirsches mit der Maus, die am Bach immer wieder über einen Ast balanciert und diverse Geschicklichkeitsübungen durchführt. Zeichnerisch ist dieser Auftakt durch die Darstellung der verschiedenen Sequenzen in einem Bild sehr schön gelöst – man meint fast die Maus hin und her rennen zu sehen.

alle2Da der Hirsch sich der Maus gern anschließen möchte, aber viel zu groß für den kleinen Ast ist, wird aus der Balancierübung im Handumdrehen die Trockene-Füße-behalten-Übung. Die Maus balanciert und der Hirsch springt über den Bach. So geht das hin und her, bis auf einmal der Fisch aus dem Wasser schaut und auch mitmachen möchte.

Doch was passiert mit einer solchen Übung, wenn sich jemand dazugesellt, der gar keine Füße hat und unter keinen Umständen zu lange auf dem Trockenen sein sollte? Dann beschließt man – dem neuen Gefährten zuliebe – zusammen auf eine Expedition zu gehen. Nicht über den Bach, sondern den Bach entlang, um herauszufinden, wohin er fließt. Der Fisch also schwimmender Weise im Wasser, der Hirsch zu Fuß am Ufer und die Maus nach wie vor im Trainingsmodus im Geweih des Hirsches.

alle3Die Expedition führt das Trio erst zu einer furchtbar bestimmerischen Elster, die überhaupt nicht kompromissbereit ist und deswegen auch nicht weiter mitkommen kann. Der vierte Freund im Bunde ist dann das Erdmännchen, das die drei Expeditionsteilnehmer vor dem Bären warnen und die Route deswegen vom Bach weg lenken möchte. Die Tatsache, dass der Fisch aber Wasser zum Leben braucht, macht die Umsetzung dieses Vorschlags eher schwierig. Aber die Freunde finden einen Weg, den sie alle gemeinsam einschlagen können. Die Expedition führt nun nicht mehr zum Ende des Baches, sondern weg vom Bären. Glücklicherweise lässt sich dieser aber nicht so leicht abschüttelt und ist am Ende der Geschichte nicht die große Gefahr, sondern Lebensretter für den Fisch und somit der fünfte Freund. Und natürlich bringt auch er wieder eine neue Idee mit, die es gilt sofort auszuprobieren. Vielleicht hat dabei sogar die Elster noch eine Chance…

Pauli und Schärer verstehen es sehr authentische Charaktere zu schaffen – die flippige Maus, der gutmütige Hirsch, der sensible Fisch, die bestimmerische Elster, das aufgekratzte Erdmännchen und der gemütliche Bär. Anschauen, Vorlesen und Zuhören – alles macht dadurch unheimlich viel Spaß. Fast nebenbei bekommen die Kinder aber auch ein Gefühl dafür, was es heißt zusammen zu halten und wie schnell Vorurteile entstehen können. Eine Geschichte, die wie dafür gemacht ist, sie nachzuspielen – unser EntdeckerTipp zu diesem Buch.

Ebenso von Pauli und Schärer und bereits im EntdeckerKoffer: Wie weihnachtelt man?

12/21/13

Köfferchen #21

Adventskalender#21Mit unserem 21. Köfferchen wird es heute ein wenig winterlich. Denn wir dachten, wenn uns der erste Schnee dieses Jahr schon so lange warten lässt, lassen wir es hier bei den LeseEntdeckern wenigstens etwas schneien.

Es schneit! von Komako Sakai erschienen bei BELTZ & Gelberg.

9783407761286Es ist ein kleines dünnes Büchlein, was da vor uns liegt. Auf dem Cover abgebildet ist der kleine Hasenjunge, um den es in der Geschichte geht. Er schaut zum Fenster heraus und beobachtet, wie es schneit. Kennt man die Geschichte noch nicht, wirkt diese Bildszene vielleicht etwas traurig. Hat man das Büchlein aber zum ersten Mal durchgeblättert und sich mit der atmosphärischen Illustrationsweise von Komako Sakai vertraut gemacht, sieht man auf dem Cover nur noch das unbändige Staunen und die große Freude, die der kleine Hase beim Betrachten des ersten Schnees empfindet. Und genau darum geht es in diesem Buch – die kindliche Freude über den magischen Moment, wenn es im Winter das erste Mal schneit.

Aber als Mama beim Geschirr spülen war, schlich ich heimlich auf den Balkon und machte schnell einen Schneeball.
(Komako Sakai: Es schneit! erschienen bei BELTZ & Gelberg)

Hoffen wir mal das uns dieser magische Moment auch bald erreicht – bis dahin nehmen wir dieses kleine Bilderbuch einfach einmal mehr in die Hand und stellen uns vor, wie die Schneeflocken vor unserem Fenster wirbeln.

12/20/13

Köfferchen #20

Adventskalender#20Schon seit unserer ersten VorleseReise zum Vorlesetag ist dieses besondere Bilderbuch in unserem EntdeckerKoffer. Jetzt endlich kommen wir dazu es auch vorzustellen – heute im 20. Köfferchen des LeseEntdecker Adventskalenders.

Es erzählt von einem Teekränzchen, das  von der kleinen Sophie und ihrer Mama gehalten wird, bis plötzlich eine hungrige Raubkatze zu Besuch kommt. Klingt außergewöhnlich? Ist es auch…

Ein Tiger kommt zum Tee von Judith Kerr erschienen bei Knesebeck.

SONY DSCGlücklicherweise ist die Raubkatze eine freundliche Raubkatze – ein freundlicher Tiger um genauer zu sagen. Und dem kann man so einfach keinen Wunsch abschlagen. Also kommt es wie es kommen muss. Sophies Mama bittet ihn herein und bewirtet ihn im großen Stil. Erst frisst und trinkt er alles auf, was auf dem Kaffeetisch steht. Weil er immer noch so hungrig ist, plündert er auch noch die Küche. Sogar das vorgekochtem Essen für Papa und der Vorratsschrank sind nicht vor ihm sicher. Als dann im Haushalt wirklich nichts Ess- oder Trinkbares mehr zu finden ist, verabschiedet sich der Tiger und bedankt sich bei Sophie und ihrer Mama für das nette Teetrinken.

tiger_frei_800Herrlich skurril kommt dieser Klassiker daher – erstmals erschienen 1968 und nun in dieser schönen Ausgabe wieder neu aufgelegt, macht er den kleinen LeseEntdeckern beim Zuhören und Anschauen sehr viel Spaß. Dass der gefräßige Tiger der kleinen Sophie mit seinem Besuch am Ende zu einem Eis zum Abendbrot verhilft, ist dann natürlich noch einmal besonders der Clou.

12/17/13

Köfferchen #17

Adventskalender#17Im heutigen Köfferchen haben wir noch einmal ein Zitat versteckt. Diesmal aus der Weihnachtserzählung Bald ist Weihnachten von Astrid Lindgren enthalten in dem wunderbaren Sammelband Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten. Lisa von den Kindern aus Bullerbü erzählt uns darin von den letzten Tagen vor Weihnachten. Die Stelle, an der sie so schwärmerisch von neuen Büchern erzählt, gefällt uns besonders gut. Treffender kann man die Freude auf ein neues Buch wohl kaum beschreiben.

Fräulein Lundgren hatte nach Stockholm geschrieben und Märchenbücher für uns bestellt. […] Und gerade an unserem letzten Schultag hatte Fräulein Lundgren die Bücher bekommen. Sie ging herum und verteilte sie. Ich konnte es fast nicht erwarten, bis ich meine bekam. […]

Während wir gingen, holte Britta ihr Märchenbuch hervor und roch daran. Und dann rochen wir alle daran. Neue Bücher riechen so gut – man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen. (Astrid Lindgren: Bald ist Weihnachten aus Pelle zeiht aus und andere Weihnachtsgeschichten erschienen im Friedrich Oetinger Verlag)

12/15/13

Köfferchen #15

Adventskalender#15Im Köfferchen mit der Nummer 15 gibt es heute einen DDR-Weihnachtsklassiker, der erstmals 1960 erschienen ist, sich aber nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.

Hirsch Heinrich von Fred Rodrian, illustriert von Werner Klemke und erschienen bei BELTZ – Der Kinderbuchverlag.

SONY DSCEs ist die Geschichte eines jungen Hirsches, der aus seinem heimatlichen Wald weit weg in einen Zoo hier zu uns gebracht wird. Erst einmal beginnt es also etwas traurig, denn verständlicherweise ist das für ihn alles andere als leicht. Doch die vielen Kinder, die ihn im Zoo besuchen, helfen ihm dabei sein Heimweh zu vergessen.

Als jedoch zur Weihnachtszeit immer weniger Kinder zu Besuch kommen, wird Heinrich wieder sehr traurig. Als am Weihnachtsabend schließlich niemand mehr den Weg zu ihm findet, beschließt er den Zoo zu verlassen und sich auf den Weg in seine Heimat zu machen. Schnell merkt er aber, dass er viel zu weit von Zuhause entfernt ist und er hat Hunger – armer Hirsch Heinrich. Doch zum Glück sind da auf einmal wieder die Kinder. Sie haben doch nicht nur an ihre Weihnachtsgeschenke gedacht und bringen den Tieren im Wald einen Futterbaum. Sie erinnern ihn mit ihrem Lachen und ihren Liedern daran, dass er nun ein neues Zuhause hat. Schnell macht er sich auf den Weg zurück zum Zoo…wo er auch schon sehnsüchtig erwartet wird.

Allen großen und kleinen LeseEntdeckern viel Freude beim Vorlesen, Zuhören, Erinnern und Entdecken. Einen schönen dritten Advent!