24/10/2014

Ein Tag voller Highlights – Unsere BuchmesseEntdeckungen

Direkt nach der Buchmesse ging es für uns schon zur nächsten LeseEntdecker-Reise, sodass wir hier noch gar nicht dazu gekommen sind, über unsere Messe-Highlights zu berichten. Das wollen wir nun aber schleunigst nachholen und nehmen euch noch einmal mit in die Hallen voller Bücher und LeseEntdeckungen.

IMG_1284IMG_1229Die meiste Zeit haben wir natürlich in Halle 3 verbracht. Gang für Gang haben wir uns treiben und inspirieren lassen. Weiterlesen

23/12/2013

Köfferchen #23

Adventskalender#23Und noch ein winterliches Bilderbuch hatten wir uns aufgehoben, um es euch vorzustellen, wenn es draußen so richtig schön weiß ist. Doch können wir auf den Schnee nun nicht mehr länger warten und stellen euch dieses tolle Foto-Bilderbuch deswegen heute im Köfferchen Nummer 23 vor.

Das Geheimnis im Winterwald von Carl R. Sams II und Jean Stoick erschienen bei KeRLE.

71215_Ueberzug_180213.inddSchon so einige Bücher, bei denen es um das Weihnachtsfest der Tiere im Wald geht, haben wir hier vorgestellt. Und auch bei diesem kleinen quadratischen Büchlein geht es wieder um die Waldbewohner im Winter. Diesmal erwarten uns die Tiere aber nicht in gezeichneter Form, sondern als wunderbare Naturfotografien. In Verbindung mit der bezaubernden, verspielten Typografie ein wahrer Augenschamaus für Groß und Klein. Mal eine ganz andere Art und Weise der Geschichte anhand von Fotos zu folgen – sicher auch der Grund, warum Das Geheimnis im Winterwald mehrfach ausgezeichnet ist.

Von der Handlung her erleben wir hier das vorsichtige Herantasten der Tiere an einen uns vertrauten – für sie aber ganz fremden Gesellen, der ihnen ihre Weihnachtsgeschenke bringt. Eine schöne Idee und mal eine Alternative zum geschmückten Futterbaum im Wald. Das ruft doch danach es auszuprobieren.

25/10/2013

Hörbuch-Herbst

Das gedruckte Buch ist unserer Meinung nach als Medium am besten für die Entfaltung der kindlichen Fantasie geeignet. Trotzdem ist es uns wichtig, hier auch immer wieder andere Medienformen vorstellen, die in Verbindung mit Kinderliteratur stehen. Auch in anderen Bereichen gibt es wunderbare Produktionen und sehr vielfältige Ideen, die wir unserem EntdeckerKoffer nicht vorenthalten wollen. Sie können als Ergänzung ganz wichtig sein und eine Bereicherung darstellen.

So zum Beispiel das Hörbuch und das Hörspiel. Viele Kinder kommen beim Zuhören zur Ruhe. Bestes Beispiel das abendliche Vorleseritual, bei dem die kleinen Entdecker ihren aufregenden Tag ausklingen lassen können. Rangekuschelt an Mama oder Papa, die ganz geduldig immer wieder die eine Lieblingsgeschichte vorlesen, geht das natürlich am besten. Aber auch Hörbücher haben diesen beruhigenden Effekt und lassen die kleinen Zuhörer nicht selten ganz in die Geschichte versinken – beim Spielen, im Auto oder gemütlich eingekuschelt auf dem Sofa. Und da das Jahr nun gerade wieder auf die Zeit zugeht, wo es draußen ungemütlich wird, finden wir eine HörbuchEntdeckung ist genau das Richtige.  Aber Moment! Eigentlich müsste es heißen HinhörbuchEntdeckung, so erfahren wir von der Erzählerin unserer Entdeckung.

Dies ist kein gewöhnliches Hörbuch, nein. Dies ist ein Hinhörbuch. Das Herbst-Wimmel-Hinhörbuch. Das heißt, immer wenn ihr beim Betrachten des Wimmelbuches von Rotraut Susanne Berner diese CD abspielt und genau hinhört, werdet ihr all das, was ihr dort zu sehen bekommt, auch hören können. Wie das gehen soll? Ganz einfach – hört mal ganz genau hin!
(Auszug aus: Herbst-Wimmel-Hinhörbuch von Rotraut Susanne Berner erzählt von Cornelia Schirmer erschienen im Gerstenberg Verlag)

Herbst800

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Ja, die wunderbaren Jahreszeiten-Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner wollten wir ohnehin noch in unseren EntdeckerKoffer packen. Nur wäre der gleich voll, würden wir uns für die großformatigen Pappbilderbücher entscheiden, die wir am liebsten mögen. Toll natürlich, dass es zu ihnen nun auch das passende Hinhörbuch gibt. Im kleinen Köfferchen mit Mini-Ausgabe des Pappklassikers kommt es daher. In diesem Fall also tatsächlich als Ergänzung zum Buch gedacht – wir finden ein sehr schöne Idee.

Und dann beginnen wir hinzuhören und befinden uns auf einmal mitten im herbstlichen Wimmlingen. Wir lauschen dem Vogelgezwitscher und dem Blätterrascheln aber auch den vorbeifahrenden Autos und wir schmunzeln über die Mono- und Dialoge der Bewohner von Wimmlingen. Denn so entspricht das Gesagte nicht selten unseren eigenen Geschichten zu den Figuren, die wir uns beim Anschauen des Buches immer ausgedacht haben. Kinder sollten deswegen auf jeden Fall erst das Bilderbuch kennenlernen. Das kann schon zum ersten Geburtstag geschenkt werden, denn schon die Kleinsten sind fasziniert von dem Gewimmel und beginnen all das Große zu entdecken. Durch die robuste Beschaffenheit des Buches steht dieser Entdeckungsreise auch nichts im Wege.

Haben die kleinen LeseEntdecker dann auch die Details gefunden und kennen sich richtig gut in Wimmlingen aus, ist es Zeit die CD einzulegen. Dann werden sie viele Dinge wiedererkennen – aber auch neu oder anders entdecken. Dann wird jede Jahreszeit zu einem kleinen Theaterstück.

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Das Frühlings-Wimmel-Hinhörbuch wurde dafür sogar mit dem Deutschen Kinderhörbuchpreis BEO ausgezeichnet, der dieses Jahr zum ersten Mal verliehen wurde. Gern hätten wir auch da schon einmal genau hingehört – doch alles zu seiner Zeit, jetzt haben wir erst einmal Herbst. Und immer dann, wenn es draußen noch nicht so ungemütlich, sondern eher golden ist, sollten wir uns aufmachen, um auch da einmal genau hinzuhören. Groß und Klein werden überrascht sein, wie viele verschiedene Geräusche man dabei doch wahrnimmt – unser EntdeckerTipp für heute.

Noch haben wir das Trompeten der Wildgänse im Ohr, blättern dabei aber nicht um, sondern packen dieses kleine durchsichtige Köfferchen nun also in unseren EntdeckerKoffer. Und das große Pappwimmelbuch vom Herbst? Das auch – wenigstens eins!

21/10/2013

Auf der Suche nach einem Hut

Auf die Suche begeben haben sich die Juroren des Deutschen Jugendliteraturpreises auch dieses Jahr wieder. Dass sie dabei am Ende einen Hut (wieder)finden würden, war ihnen zu Beginn sicher nicht bewusst. Haben sie aber – einen roten, spitzen Hut  – in der Kategorie Bilderbuch. Und irgendwie ist er dann auch in unserem EntdeckerKoffer gelandet. Also nicht irgendwie, sondern weil er uns auch so gut gefallen hat. Der rote Hut, der Bär und… Ach was reden wir da, das ganze Buch natürlich.

Seit 1956 nun schon werden mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis “herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur” ausgezeichnet. Aus der Flut an Neuerscheinungen wird eine überschaubare Anzahl an Titeln ausgewählt und nominiert. Unterteilt in die Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch sowie den Preis der Jugendjury und den Sonderpreis für das Gesamtwerk werden jedes Jahr zur Frankfurter Buchmesse sechs Preisträger gekürt. Wir finden eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die die Jurymitglieder da haben. Schließlich nimmt der Deutsche Jugendliteraturpreis als einziger Staatspreis für Literatur einen besonderen Stellenwert im öffentlichen Bewusstsein für Kinder- und Jugendliteratur ein.

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Sehr interesant erschienen uns in diesem Zusammenhang natürlich die Auswahlkriterien der Jury. Wir haben uns informiert und erfahren, dass es um Qualität geht. Um sprachliche und erzählerische wie auch gestalterische Qualität. Und außerdem um die richtige Ansprache der Leser. Darum, dass die kleinen und die nicht mehr ganz so kleinen LeseEntdecker ernst genommen und auf besondere Weise angesprochen werden.

Gelungen ist das Jon Klassen mit seinem Bilderbuch “Wo ist mein Hut”, das wir zu einem Herbstshooting mit in den Wald genommen haben, um es richtig in Szene zu setzen und nun als eines der diesjährigen Preisträgerbücher vorstellen möchten.

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Wo ist mein Hut von Jon Klassen erschienen im NordSüd Verlag Zürich

Ein Bilderbuch, dessen einfache Erzählweise ein opulentes Sinn- und Wahrnehmungspotenzial birgt.
(Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.: Jurybegründung zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2013)

Ein Bär vermisst seinen Hut und macht sich auf die Suche danach. Auf seinem Weg begegnen ihm andere Tiere und er fragt jedes von ihnen, ob es wohl seinen Hut gesehen habe. Doch keins der Tiere kann helfen – so scheint es. Das macht den Bären traurig und er glaubt ihn schon fast verloren.

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Bis ihn ein Elch dazu bringt, darüber nachzudenken, wie denn der Hut überhaupt aussieht. Mitten in der Beschreibung fällt dem Bären ein, wo er seinen Hut zum letzten Mal gesehen hat. Mit Sicherheit wissen die kleinen LeseEntdecker spätestens an dieser Stelle auch, wo der Bär seinen roten, spitzen Hut wiederfinden wird. Schnell im Buch zurück(geblättert) – ein Hutdieb – und dann wieder nach vorn, damit wir sehen, was mit ihm passiert. Spannend ist das.

Die besondere Qualität von Wo ist mein Hut steckt in der Einfachheit. Die gezeichneten Figuren sind auf das Wesentliche beschränkt und wirken dennoch sehr lebendig. Besonders gut zur Geltung kommen sie, weil der Hintergrund – bis auf eine Ausnahme – in einem ruhigen gedeckten Sandton gehalten ist. Auch die Typografie besticht durch ihre Klarheit. Der Text ist stets an der richtigen Stelle ausgezeichnet und hilft uns so zum Beispiel dabei den jeweiligen Sprecher oder den angeschlagenen Tonfall des Gesagten zuordnen zu können. Auch die Sprache ist sehr einfach gehalten – so können der Handlung schon die Kleineren gut folgen.

Am Ende ist der geliebte Hut des Bären wieder da – aber: Wo ist das Kaninchen?

Als EntdeckerTipp kommt an dieser Stelle noch ein kleines Tutorial, wie man ganz schnell einen eigenen kleinen, roten Spitzhut basteln kann.

11/09/2013

Auf Entdeckungsreise im Wald

Der EntdeckerKoffer will gefüllt werden – vorallem mit vielen tollen Kinderbüchern. Deswegen starten wir gleich mit unserer ersten BuchEntdeckung.

Mein kleiner Wald von Katrin Wiehle erschienen im Beltz & Gelberg Verlag.

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Manche Bücher liegen einfach besonders gut in den Händen. Dieses kleine Pappbilderbuch gehört in jedem Fall dazu. Egal ob es mühsam mit zwei kleinen Kinderhänden festgehalten wird oder sacht in einer großen Mama- oder Papahand ruht – es ist ein besonderes optisches und vorallem haptisches Erlebnis. Gedruckt auf Recyclingpapier fühlt es sich angenehm rau an. Man meint fast noch die Papierfasern zu spüren – zu sehen sind sie noch. Mein kleiner Wald ist kein Hochglanzbilderbuch – es ist 100% Naturbuch und das gefällt uns besonders gut. Denn da die Oberflächen nicht so glatt sind, rutscht das Buch auch nicht so schnell aus kleinen Kinderhänden. Das ist viel zu ärgerlich und ärgern sollten sich kleine Leute bei der Lektüre auf keinen Fall.

Erst recht nicht bei diesem kleinen Bücherschatz, denn es gibt darin so viel zu entdecken. Die Waldtiere Fuchs, Eichhörnchen und Dachs führen auf nur 14 Seiten durch den ganzen Wald – ihr Zuhause. Sie erklären, welche Bäume und Früchte im Wald wachsen und mit welchen Tieren sie gemeinsam da leben. Schon die Allerkleinsten können mit diesem Buch lernen Groß und Klein zu unterscheiden, die verschiedenen Tiere zu benennen und Farben zu erkennen.
Etwas größere Kinder können sich in der genauen Bestimmung von Blättern, Pilzen und Früchten versuchen. Sie werden sicher auch die vielen lustigen Details entdecken, die Katrin Wiehle in ihrem Buch versteckt hat. So erfährt man zum Beispiel, dass der Dachs kleine Blätter in der Luft tanzen lassen kann und große Blätter das Eichhörnchen vor Regen schützen.

Wir finden die Kombination dieser liebevollen Illustrationen mit der besonderen Material- und Farbauswahl macht dieses Buch zu einem kleinen Kunstwerk. Die Stiftung Buchkunst sieht das auch so und prämierte Mein kleiner Wald als eines der schönsten deutschen Bücher 2013.

Wir sind ganz glücklich über diese wirklich schöne erste BuchEntdeckung und packen sie in unseren EntdeckerKoffer. Wie bei jeder noch folgenden BuchEntdeckung möchten wir zum Ende hin nun den EntdeckerTipp zu diesem Buch geben. Das heißt, wir beenden jede Buchvorstellung mit einer Anregung oder Idee, wie man dieses Buch für Kinder über das Anschauen und Lesen hinaus zum Erlebnis werden lassen kann. Sozusagen wie man das Buch erlebbar machen kann. In diesem Fall natürlich überhaupt nicht schwer, denn Mein kleiner Wald ist der perfekte erste Naturführer für Kinder. Man nehme also das Buch und packe es in einen kleinen Rucksack und mache sich mit den kleinen Waldentdeckern auf, um den Wald zu erkunden. Das Büchlein kann immer wieder herausgeholt werden, um Dinge daraus in Natura wiederzuerkennen, gefundene Blätter darin aufzubewahren oder sich einfach für einen Moment daraus vorlesen zu lassen. Und vielleicht trifft man dabei sogar einen der Hauptcharaktere wieder.

Für die Entdeckungsreise im Garten ist außerdem der Nachfolgeband Mein kleiner Garten von Katrin Wiehle auch im Beltz & Gelberg Verlag erschienen.