26/09/2013

Auf dem Bauernhof

Auf dem Bauernhof

Diesmal gibt es gleich zwei BuchEntdeckungen auf einmal. Es handelt sich dabei ganz klar um Vorlesebücher. Denn es macht ganz besonders viel Spaß aus ihnen vorzulesen und vorallem zuzuhören. Wir haben sie mit auf eine Reise genommen und erprobt. Bei dem kleinen Publikum kamen sie super an. Warum das so war? Darüber möchten wir hier berichten.

Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt und Aufstand auf dem Hühnerhof von Jean-Francois Dumont erschienen bei arsEdition München.

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Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt heißt Zita. Um sie geht es in der Geschichte – aber eigentlich geht es noch viel mehr darum, wie wichtig Selbstvertrauen ist. Denn Zita ist anders als die anderen Gänse. Sie hat ihren eigenen Takt und watschelt nicht wie die anderen. Erst einmal stößt das natürlich auf Verwunderung und sogar Ablehnung. Doch auch wenn die kleine Gans zunächst traurig ist und an sich zweifelt, lässt sie sich nicht unterkriegen und watschelt allein den Weg entlang. Schnell bemerken die anderen Tiere auf und um den Bauernhof die ganz eigene Melodie, die Zita dabei vorgibt. Und sie finden daran Gefallen und schließen sich ihr an. Einer nach dem anderen.

Und genau diese Melodie ist der Grund, warum dieses Buch ein eindeutiges Vorlesebuch ist. Sie wird im Buch durch die Aneinanderreihung von lautmalerischen Wörtern dargestellt und entfaltet sich natürlich erst beim Vorlesen so richtig. Jedes Tier setzt in Zitas Melodie mit seinen ganz eigenen Lauten ein und am Ende entsteht ein Rhythmus, der alle mitreißt und tanzen lässt. Nicht nur die Tiere im Buch, sondern eben auch den Vorlesenden und das zuhörende Publikum. So unsere Erfahrung, als wir zu einer Vorlesestunde auf dem Bauernhof eingeladen hatten. Sich dabei im Stroh und somit quasi am Ort des Geschehens zu befinden, macht dann natürlich noch zusätzlich Spaß.

Um das Anderssein geht es auch in dem Nachfolgeband Aufstand auf dem Hühnerhof. Zita ist auch wieder mit dabei. Den Aufstand gibt es aber diesmal nicht wegen ihr, sondern wegen eines Igels. Der taucht eines Tages einfach auf dem Hühnerhof auf und sorgt für großes Aufsehen, denn so Einen hat man hier noch nie gesehen.

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Beide Bücher regen dazu an, um mit Kindern über Toleranz und Individualität zu sprechen. Daher unser EntdeckerTipp an dieser Stelle: Mit etwas größeren Kindern können beide Geschichten ganz wunderbar für das heimische Puppentheater inzeniert werden. Jeder übernimmt eine Rolle und vesetzt sich somit direkt in die Lage des jeweiligen Tieres. Die Großen werden sicher erstaunt sein, wie schnell die Kleinen ihre Texte sicher drauf haben.

16/09/2013

Mit Linnea durch das Jahr

Auch bei unserer nächsten BuchEntdeckung geht es um das Thema Natur. Nur handelt es sich hierbei um keine Neuentdeckung, sondern vielmehr um einen echten Klassiker, der uns sehr am Herzen liegt und unbedingt mit in den EntdeckerKoffer muss.

Linnés Jahrbuch geschrieben von Christina Björk und illustriert von Lena Anderson erschienen im cbj Verlag München.

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“Linnéa heiße ich nach einer kleinen rosafarbenen Waldblume. Aber ich bin wahrhaftig gar keine Waldblume. Eher bin ich eine Asphaltblume, denn ich wohne mitten in der Stadt.” (Christina Björk und Lena Anderson: Linnéas Jahrbuch, cbj Verlag München)

Linnéa wohnt zwar in der Stadt, liebt aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen alle Bäume, Pflanzen, Früchte und Tiere sehr. Sie findet auch in der Stadt kann man dieser Leidenschaft zu jeder Jahreszeit und jeden Monat im Jahr nachgehen. Mit dabei ihre drei Freunde – der pensionierte Gärtner Blümle, der Maler Kalle und ihr Baumfreund der Ahorn vor dem Fenster. Gemeinsam nehmen sie uns mit durch ihr Jahr und zeigen, was sie so alles zu tun haben. Und das ist eine Menge.

Linnéas Jahrbuch bündelt so viele wissenswerte und interessante Informationen über unsere Natur und das Leben mit den Jahreszeiten, dass es einfach nie langweilig wird. Die eigentliche Geschichte des kleinen Stadtmädchens ist ergänzt mit zahlreichen Ideen, Rezepten und Bastelvorschlägen, die auch für schwierigere Inhalte Neugierde wecken.

Erstmals erschienen ist Linnéas Jahrbuch 1982. Seinen Charme hat es bis heute nicht verloren. Die wunderbaren Illustrationen von Lena Anderson lassen einen förmlich die Jahreszeiten spüren – man meint das Meer im Sommer zu riechen oder hat das Gefühl, als pfeife einem der Novemberwind um die Ohren. Für Kinder von ungefähr vier bis acht Jahren ist dieses Buch eine wahre Schatzkiste. Wir packen es in unseren EntdeckerKoffer – als ein Lieblingsbuch.

Einen einzigen EntdeckerTipp können wir in diesem Fall nicht geben. Denn Linnéas Jahrbuch ist an sich schon ein Sammelsurium an EntdeckerTipps. Nur soviel – es sollte die kleinen Entdecker jeden Monat begleiten. Sei es auf dem Jahreszeitentisch zuhause oder ab und zu unterwegs in der Stadt oder auf dem Land. Wir sind uns sicher, Linnéas Projekte können überall nachgemacht werden.

11/09/2013

Auf Entdeckungsreise im Wald

Der EntdeckerKoffer will gefüllt werden – vorallem mit vielen tollen Kinderbüchern. Deswegen starten wir gleich mit unserer ersten BuchEntdeckung.

Mein kleiner Wald von Katrin Wiehle erschienen im Beltz & Gelberg Verlag.

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Manche Bücher liegen einfach besonders gut in den Händen. Dieses kleine Pappbilderbuch gehört in jedem Fall dazu. Egal ob es mühsam mit zwei kleinen Kinderhänden festgehalten wird oder sacht in einer großen Mama- oder Papahand ruht – es ist ein besonderes optisches und vorallem haptisches Erlebnis. Gedruckt auf Recyclingpapier fühlt es sich angenehm rau an. Man meint fast noch die Papierfasern zu spüren – zu sehen sind sie noch. Mein kleiner Wald ist kein Hochglanzbilderbuch – es ist 100% Naturbuch und das gefällt uns besonders gut. Denn da die Oberflächen nicht so glatt sind, rutscht das Buch auch nicht so schnell aus kleinen Kinderhänden. Das ist viel zu ärgerlich und ärgern sollten sich kleine Leute bei der Lektüre auf keinen Fall.

Erst recht nicht bei diesem kleinen Bücherschatz, denn es gibt darin so viel zu entdecken. Die Waldtiere Fuchs, Eichhörnchen und Dachs führen auf nur 14 Seiten durch den ganzen Wald – ihr Zuhause. Sie erklären, welche Bäume und Früchte im Wald wachsen und mit welchen Tieren sie gemeinsam da leben. Schon die Allerkleinsten können mit diesem Buch lernen Groß und Klein zu unterscheiden, die verschiedenen Tiere zu benennen und Farben zu erkennen.
Etwas größere Kinder können sich in der genauen Bestimmung von Blättern, Pilzen und Früchten versuchen. Sie werden sicher auch die vielen lustigen Details entdecken, die Katrin Wiehle in ihrem Buch versteckt hat. So erfährt man zum Beispiel, dass der Dachs kleine Blätter in der Luft tanzen lassen kann und große Blätter das Eichhörnchen vor Regen schützen.

Wir finden die Kombination dieser liebevollen Illustrationen mit der besonderen Material- und Farbauswahl macht dieses Buch zu einem kleinen Kunstwerk. Die Stiftung Buchkunst sieht das auch so und prämierte Mein kleiner Wald als eines der schönsten deutschen Bücher 2013.

Wir sind ganz glücklich über diese wirklich schöne erste BuchEntdeckung und packen sie in unseren EntdeckerKoffer. Wie bei jeder noch folgenden BuchEntdeckung möchten wir zum Ende hin nun den EntdeckerTipp zu diesem Buch geben. Das heißt, wir beenden jede Buchvorstellung mit einer Anregung oder Idee, wie man dieses Buch für Kinder über das Anschauen und Lesen hinaus zum Erlebnis werden lassen kann. Sozusagen wie man das Buch erlebbar machen kann. In diesem Fall natürlich überhaupt nicht schwer, denn Mein kleiner Wald ist der perfekte erste Naturführer für Kinder. Man nehme also das Buch und packe es in einen kleinen Rucksack und mache sich mit den kleinen Waldentdeckern auf, um den Wald zu erkunden. Das Büchlein kann immer wieder herausgeholt werden, um Dinge daraus in Natura wiederzuerkennen, gefundene Blätter darin aufzubewahren oder sich einfach für einen Moment daraus vorlesen zu lassen. Und vielleicht trifft man dabei sogar einen der Hauptcharaktere wieder.

Für die Entdeckungsreise im Garten ist außerdem der Nachfolgeband Mein kleiner Garten von Katrin Wiehle auch im Beltz & Gelberg Verlag erschienen.

10/09/2013

Die Entdeckungsreise beginnt

Willkommen bei den LeseEntdeckern. Endlich ist es soweit – nach langer Zeit des Wartens beginnen wir nun unsere Entdeckungsreise durch Kinderlesewelten. Wir nehmen den EntdeckerKoffer in die Hand und machen uns auf den Weg. Wohin er uns führt ist noch ungewiss. Sicher ist nur, es wird wohl eine sehr spannende Reise.