10/11/2019

Mit Fritzi die Vergangenheit verstehen – Vom Buch zum Film

Die kleinen LeseEntdecker von heute wachsen in einem vereinten Deutschland auf. Für sie existieren innerhalb des Landes keine Grenzen und auch im vereinten Europa bedeuten Landesgrenzen längst nicht unüberwindbare Mauern oder Trennungen. Sie wachsen mit dem selbstverständlichen Gefühl von Freiheit und in gewisser Weise auch Stabilität auf. Welch große Bedeutung aber hinter diesem Gefühl steht und dass das Selbstverständliche von heute und hier, längst nicht immer so selbstverständlich war und auch an vielen Orten der Welt immer noch nicht ist, das ist für sie schwer zu fassen. Umso wichtiger ist es, ihnen diese Bedeutung zu erklären und von ihr zu erzählen. Und das am besten ohne ihnen dabei ihre Selbstverständlichkeit zu nehmen.

Zur deutsch-deutschen Vergangenheit tauchen zudem sicher in vielen Familien immer wieder Kinderfragen auf und sicher nicht nur in Jubiläumsjahren wie diesem. Nun ist es aber gar nicht so einfach von einem Land zu erzählen, das es nicht mehr gibt, das aber für viele Menschen einst Heimat war. Denn entweder kannte man dieses Land selbst gar nicht oder aber kann es nur noch anhand von Erinnerungen beschreiben. Meist sind diese Erinnerungen nicht einmal gegenständlicher Art, sondern vielmehr gefühlsmäßig. Dann weicht man auf Episoden aus dem Alltag aus oder erzählt von bestimmten Erlebnissen, die in der erwachsenen Denkweise viel davon erklären, was die DDR für ein Land war, für die Kinder aber auch einfach nur Geschichten aus Mamas oder Papas Kindheit sein können. Und die sind so oder so immer spannend und lustig oder eben manchmal auch einfach seltsam und unvorstellbar.

Wie großartig ist es also, dass im Herbst 89 auch Fritzi dabei war und sie den LeseEntdeckern von heute nun ihre Wendewundergeschichte erzählen kann. Denn das tut sie aus einer besonders reizvollen Perspektive – nämlich aus der, der kindlichen Beobachterin. Bereits 2009 erschien das Buch von Hanna Schott und Gerda Raidt erstmals im Leipziger Klett Kinderbuchverlag – im Oktober feierte nun auch der Animationsfilm Premiere.

Fritzi war dabei – Eine Wendewundergeschichte von Hanna Schott und illustriert von Gerda Raidt, erschienen bei Klett-Kinderbuch.

Fritzi – Eine Wendewundergeschichte produziert von Balance Film, Trickstudio Lutterbeck, Doghouse Films, Artémis Productions sowie Maur Film und unter Regie von Ralf Kukula und Matthias Bruhn, nach dem Drehbuch von Beate Völcker, präsentiert von Weltkino.

Vom Buch zum Film – Fritzi auf großer Leinwand
Fritzi war dabei – Eine Wendewundergeschichte © Klett Kinderbuch, Illustration: Gerda Raidt
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15/04/2019

Mit Amelie den Brückenschlag wagen – Vom Film zum Buch

Im November des vergangenen Jahres hatten wir das Glück, an einem Seminar des Arbeitskreises für Jugendliteratur zum Thema Inszenierte Kinder- und Jugendliteratur für den Film teilzunehmen. Die Synergieeffekte zwischen den Medien und das Potential für die Leseförderung waren dabei die Punkte, die uns besonders interessierten. Außerdem ging es uns um den Brückenschlag und somit um die Übersetzungsleistung von der Buchvorlage hin zum Film. Schließlich konnten wir während der Vorträge und Workshops aber so weit über diesen gesteckten Horizont hinausblicken, dass wir an dieser Stelle hier nun über genau den umgekehrten Weg sprechen möchten. Den Weg vom Film und somit Drehbuchstoff hin zum Kinder- und Jugendroman. Denn genau diesen Weg sind die Münchner Filmproduktionsfirma Lieblingsfilm und der 360 Grad Verlag mit dem Kinofilm Amelie rennt im Spätsommer 2017 gegangen.

Amelie rennt von Natja Brunckhorst (Drehbuch und Roman) und Tobias Wiemann (Regie), produziert von Philipp Budweg und Thomas Blieninger (Lieblingsfilm) sowie Martin Rattini (Helios Sustainable Films) und erschienen im 360 Grad Verlag.

Amelie rennt © 360 Grad Verlag und farbfilm home enternainment Foto: Martin Rattini

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