1/12/2013

Der LeseEntdecker Adventskalender

Ganz nach dem Motto “Vorfreude ist doch die schönste Freude” startet heute der LeseEntdecker Adventskalender. Er ist gefüllt mit kleinen LeseEntdeckungen und soll allen kleinen und großen LeseEntdeckern die Vorweihnachtszeit versüßen. Jeden Tag gibt es ein kleines Köfferchen zu öffnen. Heute nun also die #1. Wir beginnen mit der Kategorie Zitiert.

Adventskalender

“In Stockholm gibt es doch keine Wichtel”, sagte Gunilla zweifelnd. “Ich glaube, ihr habt keine Ahnung, was es alles in Stockholm gibt”, sagte Kuckuck Lustig. “Ihr haltet eure Augen und Ohren nicht offen, daran liegt es. Sonst würdet ihr an den Frühlingsabenden die Elfen im Königsgarten tanzen sehen und hören, wie die Wichtel jetzt vor Weihnachten unten in der Altstadt in ihren Werkstätten arbeiten.”
(Astrid Lindgren: Kuckuck Lustig aus: Astrid Lindgrens Märchen erschienen im Oetinger Verlag Hamburg)

Eine wunderbar amüsante Erzählung für die Vorweihnachtszeit – sehr schön zum Vorlesen.

19/11/2013

Wenn der Winter kommt

Mit ihrem wunderbaren Herbstbilderbuch Zehn kleine Blätter fliegen davon ist Anne Möller ja bereits in unserem EntdeckerKoffer vertreten. Schon da waren wir begeistert davon, wie sie mit ihren stimmungsvollen Bildern die Jahreszeiten einfängt. Und auch bei unserer heutigen BuchEntdeckung sind es ihre Bilder, die uns auf besondere Weise bereits jetzt auf die bevorstehende kalte Jahreszeit einstimmen.

Rotschwänzchen was machst du hier im Schnee? von Anne Möller erschienen bei Atlantis.

RotschwänzchenDarin wird die Geschichte eines kleinen Vogels erzählt, der aufgrund einer Verletzung am Flügel nicht mit in den Süden fliegen kann und den Winter über hier bleiben muss. Erst macht er sich darüber keine großen Gedanken. Aber als die Tage immer kühler werden und sich die anderen Zugvögel längst auf dem Weg Richtung Süden befinden, gestaltet sich die Futtersuche für den kleinen Kerl immer schwieriger. Nach all dem kleinen Krabbelgetier, von dem er sich sonst hauptsächlich ernährt, kann er im Winter lange suchen. Schleunigst muss er sich etwas einfallen lassen, um nicht zu verhungern. Also macht er sich auf die Suche nach Alternativen und begegnet dabei vielen anderen Tieren, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise überwintern.

Ähnlich wie bei unserer VorgängerEntdeckung von Anne Möller ist auch dieser Titel wieder eine Art gut getarntes Bildersachbuch. Im Vordergrund steht natürlich die Geschichte des kleinen Rotschwänzchens. Die kleinen LeseEntdecker können auf jeder Seite mitfiebern, erfahren aber gleichzeitig auch so viel Wissenswertes über unsere Natur im Winter und wie die verschiedenen Tiere sich während der kalten Jahreszeit ernähren.

Unser EntdeckerTipp: Wer vor hat mit den Kindern ein Vogelhaus aufzustellen oder Vogelfutter selbst herzustellen, dem bietet dieses wunderbare Bilderbuch die beste Einstimmung dafür. Auch ein Winterausflug zu einer Futterkrippe im Wald kann ein großes Abendteuer für Klein und Groß bedeuten.

12/11/2013

Katzenpost

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Aus dem LeseEntdeckerBriefkasten herausgefischt und gleich erst einmal ausführlich durchgeblättert – unser diesjähriges Exemplar des Kilifüs. Wir haben uns schon sehr darauf gefreut. Denn so sprechen uns die Macher dieses wunderbaren Almanachs der Kinderliteratur doch sehr aus dem Herzen. Das Anliegen auf EntdeckungsReise zu gehen – ja sogar auf Schatzsuche, wie es im Vorwort heißt – um dabei wahre Perlen im Novitätendschungel des Kinder- und Jugendbuchmarktes zu finden, können wir nur allzu gut verstehen. So ist das eben, wenn man LeseEndecker ist. Und damit hat das Kilifü-Team seinen Platz hier auf dem LeseEntdeckerBlog allemal verdient.

Der Kilifü ist eine Gemeinschaftsproduktion der Buchhandlung Schmitz sowie des Grafikdesignbüros erste Liga und erscheint dieses Jahr bereits zum zweiten Mal. Ein Jahrbuch soll er sein – doch wir finden, er ist viel mehr als das. Er ist Empfehlungskatalog, Nachschlagewerk, Fachlektüre und Inspirationsquelle in einem – gestaltet mit sehr viel Liebe zum Detail. Ja, man könnte sogar sagen ein Geschenk.

Das allerdings kommt nicht von ungefähr, denn dieser kleine Katalog kann tatsächlich ein Geschenk sein – ein Kundengeschenk zum Beispiel. Denn im Rahmen des Projektes buchhandeln! und in Zusammenarbeit mit dem Großbuchhändler KNV unterstützt der Kilifü als Werbemittel und Marketingmaßnahme die Werbung für den Buchhandel vor Ort, die so wichtig ist. Denn sie hilft all den kleinen unabhängigen, meist inhabergeführten Buchhandlungen um die Ecke, die wir so mögen. Eine gute Idee!

Aufgeteilt sind die gefundenen Schätze des Kilifüs in 11 Bereiche, die da wären: Aus Pappe, zum Angucken, zum Vorlesen, für Mittlere – Leseanfänger, für Mittlere ab 8, für Mittlere ab 10, für Große – Leben und Lieben, für Große – Spannung und Phantastisches, Sachliches für Kreative, Sachliches für Wissbegierige und für die Ohren. Zu jedem Titel gibt es eine kurze Rezension, die Altersempfehlung sowie einen hübschen Freisteller des Buches. Zudem wird zwischen den einzelnen Bereichen mit kleinen Berichten oder Interviews immer wieder hinter die Kulissen der Kinder- und Jugendliteratur geschaut.

Der Kilifü ist so ein Katalog, den man sich aufhebt. Am besten macht er sich im Bücherregal neben vielen Kinderbuchschätzen. Die liebenswerten Büchertiere, die den Kilifü schmücken, sehen schließlich so aus, als wären sie gerade erst einem Kinderbuch entsprungen. Bei uns kommt er aber erst einmal in den EntdeckerKoffer, denn da wird er für das kommende Jahr gebraucht.

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8/11/2013

Eine BilderReise um die Welt

Bilderbücher bestehen zu einem großen Teil aus Bildern – das sagt uns bereits der Name. Sie lassen ihre Bilder sprechen und erzählen durch sie die Geschichte. Erst an zweiter Stelle kommt der Text hinzu, der ihnen auf sehr verschiedene Art und Weise entgegengesetzt werden kann. Er kann die Bilder beispielsweise erklären und ergänzen oder die Geschichte an unbebilderten Stellen fortführen. Egal in welcher Form, Bilderbücher sind meist durch ein bestimmtes Wechselspiel von Bild und Text gekennzeichnet. Aber man betone meist. Es gibt auch Bilderbücher, die ohne Worte auskommen. Deren Geschichten werden ausschließlich durch ihre Bilder erzählt. Eins von ihnen möchten wir heute vorstellen. Es nimmt uns mit auf eine Reise um die ganze Welt.

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Der rote Regenschirm von Ingrid und Dieter Schubert erschienen bei FISCHER Sauerländer.

Schon auf der Coverinnenseite des Buches beginnt diese faszinierende BilderReise. Ein kleiner Hund, der uns mächtig an den kleinen Toto aus Der Zauberer von Oz erinnert, entdeckt an einem stürmischen Herbsttag einen roten Schirm und wird von ihm davongetragen. Immer höher und höher – bis er sein Zuhause kaum noch sehen kann und schließlich über den Wolken landet. Dort geht er spazieren und begegnet lustigen Wolkentierchen.

SONY DSCDoch wer glaubt, das allein wäre schon sehr fantastisch, sollte schleunigst zur nächsten Seite umblättern. Denn da sehen wir den kleinen Hund samt rotem Regenschirm wieder vom Himmel schweben – auf direktem Wege in eine afrikanische Savanne. Viele fremde Tiere sieht er da – gefährliche wie auch gemütliche Zeitgenossen. Seinen roten Schirm lässt der kleine Vierbeiner dabei keinen Moment aus den Pfoten. Auch nicht, als er von da aus aufs Meer hinaus gepustet wird. Zum Glück muss man sagen, denn schließlich kann so ein Schirm auch ein gutes Boot sein. Und spätestens an dieser Stelle kann man sich gar nicht mehr so recht entscheiden, wer hier eigentlich die Hauptfigur ist. Der kleine schwarze Hund oder vielleicht doch der rote Regenschirm? Auf Letzteren ist auf jeden Fall immer Verlass – er beschützt den kleinen Hund in so mancher brenzliger Situation. Am Ende schweben beide wieder ihrem Zuhause entgegen – erschöpft und etwas zerzaust werden sie da schon erwartet.

SONY DSCDieser einzigartige Bilderbuchschatz ist wie gemacht für kleine LeseEntdecker. Nichts wird textlich vorgegeben, aber so viel ist zu entdecken. Auf jeder Seite gilt es herauszufinden, wo der Hund gelandet ist. In welcher Klimazone unserer Erde? Bei welchen Tieren? Außerdem dient der Schirm dem kleinen Hund als sehr vielseitiges Fortbewegungsmittel – es macht sehr viel Spaß die vielen verschiedenen Möglichkeiten zu entdecken.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – so heißt es. Bei diesem Buch passt das unserer Ansicht nach sehr gut. Die fantastische Geschichte, die Ingrid und Dieter Schubert hier mit ihren Bildern geschaffen haben, hätte mit zusätzlichen Worten nicht besser erzählt werden können.

Der rote Regenschirm lädt ein, um mit den Kindern über die verschiedenen Klimazonen unserer Erde zu reden. Die BilderReise sollte an bestimmten Stellen immer einmal wieder vertieft werden. Wenn Mama oder Papa beim Anschauen der Bilder einmal mit eigenen Worten den Regenwald oder das Polargebiet erklären und nicht einem vorgegeben Text folgen, macht das den Kids gleich noch mehr Spaß – unser EntdeckerTipp zu diesem Buch.

7/11/2013

Vom Glück eines Bücherbären

Eigentlich haben wir es schon immer geahnt – all die Figuren und Wesen aus unseren Büchern tun es uns gleich. Sie ziehen los, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Immer dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, verlassen sie ihre Bücher und entdecken all das, was außerhalb ihrer Bücherwelt liegt. Besonders betrifft das natürlich all die kleinen, bunten Bilderbuch- und Kinderbuchhelden – so neugierig, wie sie alle noch sind.

Otto ist einer von ihnen. Nur weiß er das noch nicht. Er lebt ganz zufrieden in seinem Buch vor sich hin und ist überglücklich, wenn Kinder sein Buch anschauen. Von Zeit zu Zeit erkundet er die Wohnung der Familie, der das Buch gehört und geht da seinen Lieblingsbeschäftigungen nach – dem Entdecken, dem Lesen und dem Geschichten Schreiben. Er denkt, er ist der einzige seiner Art und lebt glücklich sein Bücherbärenleben. Bis zum dem Tage, an dem er vergessen wird.

Otto der Bücherbär von Katie Cleminson erschienen bei FISCHER Sauerländer.

SONY DSCUnd auf einmal kann er gar nicht mehr glücklich sein. Denn die Familie zieht um und vergisst nicht etwa Ottos Buch – nein, das nimmt sie mit. Aber Otto war gerade nicht darin, sondern wieder einmal auf Entdeckungsreise. Also vergessen sie ihn. Man könnte fast meinen, auf Entdeckungsreise zu gehen sei gefährlich. Nun ja, Otto ist zum Glück aber ein mutiger Bücherbär und mutige Bücherbären lassen sich nicht so schnell unterkriegen. Also macht er sich auf den Weg, um sich ein neues Zuhause zu suchen.

Diese kleine Geschichte von der Reise eines Bücherbären zu neuem Glück gehört unserer Ansicht in jede kleine LeseEntdeckerbibliothek. Denn so schlägt Katie Cleminson mit Otto dem Bücherbären eine Art Brücke von dem realen Buch, das vor einem liegt und der Fantasie, die sich daraus entspinnt. Und sie setzt damit ein Zeichen für die Liebe zu Büchern. Gerade Kinder lieben ein bestimmtes Buch hauptsächlich wegen der Figuren, die in ihm vorkommen. Und Otto muss man einfach lieben – dieser tapfere, gutmütige kleine Bär, der sein Buch verloren hat und den man ganz schnell wieder so glücklich, wie am Anfang der Geschichte sehen will.

Wie das gehen soll? Nun – man müsste wohl schnell ein neues Buch für ihn finden, in das er wieder hineinschlüpfen könnte. Denn ein Bücherbär ohne Buch das geht doch nicht. Und wo gibt es viele Bücher? Ja genau – in der Bibliothek, da müsste doch eins zu finden sein.

Und natürlich findet Otto am Ende auch eine Bibliothek. Und nicht nur das. Er findet da auch sein großes Glück, denn er erkennt, dass es noch viele gibt, wie ihn.

buecherbaer_frei800Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Kinder sehr gern in die Bibliothek gehen. Sich aus den vielen Büchern da ein paar selbst aussuchen zu dürfen, macht schon den Kleinsten viel Spaß. Otto der Bücherbär ist Anlass genug für einen solchen Besuch in der Bibliothek. Da kann man stöbern, staunen und wenn man Glück hat, entdeckt man vielleicht Otto oder ein anderes kleines Wesen, wie sie gerade aus einem Buch heraus oder wieder hinein schlüpfen. Sehr spannend wäre das und deswegen auch heute unser EntdeckerTipp: der regelmäßige Bibliotheksbesuch.

4/11/2013

Der Natur auf der Spur

Unser Besuch auf der Frankfurter Buchmesse hat uns viele neue BuchEntdeckungen beschert und wir finden es wird höchste Zeit, sie nun hier auch nach und nach vorzustellen. Den Anfang macht ein wahres Schmuckstück im Bereich Kindersachbuch. Entdeckt haben wir es am Stand mit der Wunderlampe und es war irgendwie Liebe auf den ersten Blick. Am liebsten hätten wir es gleich an Ort und Stelle in unseren EntdeckerKoffer gepackt.

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Mein erstes großes Buch von der Natur von Nicola Davies und illustriert von Mark Hearld erschienen im Aladin Verlag Hamburg.

Den Zusatz “großes” im Titel hat dieses Sachbilderbuch wirklich verdient. Denn so ist es in vielerlei Hinsicht wahrhaftig groß. Hält man es in den Händen, wirkt es durch das große Format und das Gewicht wie ein Bildband. Blättert man dann durch das Buch, wird einem klar, warum es gerade diese Assoziation hervorruft. Bildbände sind meist großformatig angelegt, da Fotos  ihre Wirkung erst ab einer bestimmten Größe entfalten können. Und auch dieses Buch lebt von der Größe seiner faszinierenden Illustrationen – jede Seite ein Feuerwerk an Farben und Formen.  Es muss einfach so groß sein.

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Für kleine Entdeckerhände ist da ein schnelles Durchblättern natürlich nicht möglich. Was auch gut so ist, denn das wäre viel zu schade. Mein erstes großes Buch von der Natur lädt viel eher dazu ein, jede einzelne Seite zu zelebrieren – genau hinzuschauen und dabei der Natur auf die Spur zu gehen. Man wandert durch die einzelnen Jahreszeiten und begegnet Pflanzen, Tieren und Naturerscheinungen, die nicht unbedingt zur typischen Auswahl im Bereich Natursachbuch für Kinder gehören. Mit einfachen Worten – teilweise in spielerischer Form – erklärt Nicola Davies auf der einen Seite so grundlegende Dinge wie Wasser, Regenbogen, Honig oder Wind und überrascht auf der anderen Seite mit Beschreibungen von Teichmusik, Kirschblüte, Balkonien oder Sternenglanz. winter800Jede Doppelseite ist ganz individuell gestaltet. Mark Hearld schöpft dabei aus einer Bandbreite von Illustrationstechniken, wie wir sie bisher nur selten erlebt haben. Besonders angetan sind wir von dem collagierten Charakter der Illustrationen, der sich durch das ganze Buch zieht. Und auch an dieser Stelle sind wir der Meinung, dass dieses Buch dem Zusatz “groß” eindeutig gerecht wird. Denn es ist nicht nur ein großer Wissensspeicher sondern auch ein großer Augenschmaus.

Die EntdeckerTipps zu diesem Buch verstecken sich direkt in ihm – zwischen den Seiten. Man bekommt immer wieder Anregungen den erklärten Dingen auf den Grund zu gehen oder sie selbst auszuprobieren. Unsere Favoriten davon sind: eine Höhle bauen, eine Eiche pflanzen und Vogelfutter selbst herstellen. Für Letzteres wird es nun ja bald wieder Zeit.